Bei der Betrachtung der Ressourcen stellt die Ressource Umwelt eine besondere Herausforderung dar. Bei ihr ist nämlich ihr zunehmender Verbrauch von spezieller Bedeutung. Als Antwort auf diese Entwicklung wird gern der Einsatz umweltfreundlicher neuerer Technologien ins Feld geführt.
Einerseits bindet die weniger umweltfreundliche ältere Technologie finanzielle Mittel. Die veraltete Technologie verlangt zum Ende ihres Einsatzes im Übergang zu neuen Technologien geringe Erhaltungsinvestitionen und wirft gute Rendite ab. Parallel dazu sind für die Einführung neuer Technologien große Mengen finanzieller Mittel erforderlich. Dabei liegt die Vermutung nahe, dass Investoren den Wechsel von alten ertragsstarken Technologien zu neuen Technologien nicht so schnell vornehmen, wie die Umweltschädigung es erforderlich machen kann. Somit erscheint es logisch, dass auf Kosten der Allgemeinheit öffentliche Mittel eingesetzt werden, diese den Finanzmarkt beanspruchen und den finanziellen Einsatz zum Zwecke des Umweltschutzes begrenzen.
Auf den ersten Blick liegt es nahe, dass Vermeidung und Rückbau von Umweltverschmutzung und Umweltverbrauch durch den Einsatz neuer und wirkungsvoller Technologien von den Verursachern zu bezahlen ist. Die Kosten für Vermeidung und Rückbau von Umweltschäden sind aus verschiedenen Gründen den Verursachern oft nicht einfach zuzuordnen. Die Zuordnungsproblematik besteht, weil:
- Umweltverschmutzung grenzüberschreitend auftritt
- in der Vergangenheit reiche Länder den armen Ländern nur geringe Entgelte für Rohstoffe und verrichtete Arbeiten zukommen ließen. Die armen Länder konnten somit pro Person nur wenig konsumieren, nur geringe Mengen an Ressourcen verbrauchen und nur wenig additiv wirkende Umweltverschmutzung betreiben, während reiche Länder pro Person schon einen großen Anteil von zur Verfügung stehender Umwelt verbrauchten. Es wäre logisch, wenn arme Länder den Anspruch erheben, kompensierend Umwelt zu verbrauchen, während reiche Länder Umweltverschmutzung zu verhindern und eventuell zurückzubauen haben.
Vor diesem Hintergrund wäre es möglich, dass sich arme Länder zusammentun, um zunehmend umfangreich Märkte auf geringen ähnlichen Kostenniveaus zu realisieren. Damit würden auch zunehmend Ressourcen in Anspruch genommen und es würde auch zunehmend grenzüberschreitende Umweltverschmutzung betrieben. Für die reichen Länder stünden dann Ressourcen in abnehmendem Umfang bereit, die knappheitsbedingt teurer würden. Die armen Länder stünden dann nicht mehr wie selbstverständlich bereit, für die reichen Länder Rohstoffe und Zuarbeiten auf geringem Kostenniveau zur Verfügung zu stellen.
Die Durchsetzung der Interessen der reichen Länder zwecks Sicherung ihrer Ressourcenversorgung könnte dann mit militärischen Potentialen nicht reicher Ländern in Konflikt geraten, die im Block mit eher armen Ländern an gemeinsamen Märkten auf geringem Kostenniveau teilnehmen.
Vor diesem Hintergrund könnten sich in friedlicher Koexistenz neue Marktblöcke herausbilden, die sich vielleicht sogar der grenzüberschreitenden Ressourcensicherung bezüglich der Umwelt annehmen, weil die Erhaltung der grenzüberschreitenden Umwelt sich offensichtlich nicht einem wie von selbst agierenden Markt unterwirft und auch nicht einer totalitären Führung. Es besteht aber auch eine Logik, nach der der Wettstreit um Ressourcen traditionell militärisch stattfindet.