Polarisierung – gesellschaftlich – global – ökologisch
Wachstumserfolge und deren Verteilung


Menschen sind wohl von Natur aus neugierig. So befassen sie sich mit Bildung, betreiben Forschung und entwickeln Maschinerie und Informationstechnologie. Offensichtlich wollen sie so mit deren Hilfen ihr Überleben sichern und die Lebensumstände verbessern. Dazu stellen sie unter Verwendung von Energie und Rohstoffen Produkte her. Umso mehr Produkte sie herstellen und umso mehr Geld sie damit verdienen, umso mehr davon kann an die beteiligten Menschen verteilt werden.

Einkommen treten u. a. als Löhne, Gehälter, Zinsen und Renditen auf. Diese werden an beteiligte Menschen gleichmäßig verteilt oder auch ungleich. Die gleichmäßige Verteilung kommt z. B. zum Zuge, wenn Löhne und Gehälter nicht zu weit auseinanderdriften sollen, wie das bei ungleicher Verteilung der Fall sein kann. Die ungleichmäßige Verteilung von Einkommen zeigt sich u.a. bei deren prozentualer Verteilung oder auch als Folge von spekulativem Geldeinsatz.


Einkommen driften wachstumsfördernd auseinander und begründen die soziale Marktwirtschaft:

Im Anfangsstadium der Entwicklung einer Ökonomie kann prozentuale Verteilung von Wachstumserfolgen z. B. in Form von Einkommenserhöhungen es mit sich, bringen, dass manche Menschen größere Zuschläge erhalten als andere. Für die Menschen mit kleineren Zunahmen besteht der Anreiz, auch mehr erhalten zu wollen, um sich auch mehr Produkte leisten zu können. So wird wirtschaftliches Wachstum initiiert und kann sich zunächst gleichsam wie von selbst entwickeln. Parallel dazu wird ein Teil der Wachstumserfolge für die Menschen abgezweigt, die nicht aus eigener Kraft in ausreichendem Umfang an den Wachstumserfolgen teilhaben können. Diese Art der Ökonomie trägt den Namen "soziale Marktwirtschaft". Sie erweckt den Eindruck eines perpetuum mobile, bei dem es auf den ersten Blick kaum regelnder Eingriffe bedarf. Die Einkommen entwickeln sich zwar auseinander, wirken primär aber als Antrieb für Wachstum.


Einkommen driften auseinander und begründen ökonomische Polarisierung:

Im Laufe zunehmender Automatisierung und Rationalisierung und paralleler ungleicher Verteilung von Wachstumserfolgen bewegen sich Einkommen und Vermögen zunehmend auseinander. Manche Menschen erhalten dann so hohe Einkommen, dass sie einen Teil davon sparen. Ab einem gewissen Vermögensniveau nimmt auch die Wahrscheinlichkeit der Teilnahme an spekulativen Märkten zu, wodurch Einkommen weitergehend auseinanderdriften. Anderer Menschen Einkommen hingegen bewegen sich auf so geringem Niveau, dass solche Menschen ihren konsumtiven Bedarf kaum decken können.


Einkommen driften auf Kosten von Menschen mit geringen Einkommen auseinander:

Unzulänglichkeiten ökonomischen Wachstums, angetrieben mit Hilfe von Automatisierung und Rationalisierung, zeigen sich zunehmend deutlich, wenn die ungleiche Verteilung von Wachstumserfolgen dazu führt, dass Menschen mit hohen Einkommen so umfangreich bedient werden, dass für die Menschen mit geringen Einkommen nur ein geringer Betrag übrigbleibt.

Auseinandergedriftete Einkommen bewirken die Erhaltung von Ressourcenvorräten:

Es ergibt sich ein ökologischer Vorteil, wenn Ressourcen eingespart werden, anstatt sie für größeres ökonomisches Wachstum zu verwenden. Das Einsparen kann dadurch geschehen, dass reiche Menschen und insbesondere reiche Länder finanzielle Überschüsse sparen oder spekulativ einsetzen und arme Menschen und insbesondere arme Länder wegen mangelnder Einnahmen ihren Konsum zu minimieren haben. Durch diese Umstände wird somit ökonomisches Wachstum begrenzt und die eingesparten Ressourcen erlauben es den reicheren Menschen und insbesondere den reicheren Staaten für längere Zeit, Ressourcen zur Verfügung zu haben, als wenn alle Wachstumserfolge so gleichmäßig verteilt würden, dass die Steigerung des Konsums für alle beteiligten Menschen in Richtung eines gleichen maximalen Niveaus erfolgen würde.



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